Nachhaltigkeit
Gebäudesanierung
- Hülle
Die Ergebnisse einer individuellen Energieberatung an einem einzelnen Gebäude oder einem ganzen Standort können Schwachstellen oder Potentiale offenlegen. Neben einer Prozessoptimierung im operativen Geschäft bildet die Aufwertung der Gebäudehülle einen großen Hebel in Sachen Energieeinsparung.
Die thermische Hülle eines Gebäudes ist bei der energetischen Bilanzierung hierbei maßgebend. Sie beinhaltet alle Bauteile, die an einen unbeheizten Raum, die Außenluft oder das Erdreich grenzen. Hierzu zählen in der Regel Wände, Fenster, Türen, Böden, Dachflächen oder die oberste Geschossdecke. Bautechnische, beziehungsweise energetische Standards, die man für die Simulation benötigt werden, können entweder vom Energieberater vor Ort oder über eine Typologie-Datenbank festgestellt werden. Diese Datenbank basiert auf Vorgaben früherer Gesetze oder Datenerhebungen von Ämtern und technischen Vereinen und bietet eine gute Grundlage für nachfolgende Berechnungen. Maßnahmen an der Gebäudehülle können entweder nach Kostenintensivität oder nach Potential der Energieeinsparung aufgestellt werden.
Eine Maßnahme, die beispielsweise eher geringe Investitionskosten mit sich bringt und sich gleichzeitig durch die Einsparung schnell amortisiert ist die Dämmung der Kellerdecke. Hier ist der technische Aufwand gering, da kein Gerüst aufgebaut werden und lediglich eine trockene Oberfläche gewährleistet sein muss. Ein Nachteil allerdings ist ein Verlust an Raumhöhe. Bei manchen Altbauten oder Gebäuden mit niedrigen Kellern, kann dies zu einem Ausschlusskriterium werden.
Den größten Hebel in Sachen Energieeinsparung bringt die Dämmung der Fassade mit sich, da die Außenwände im Vergleich zu allen weiteren Bauteilen der thermischen Hülle den größten Anteil ausmachen.
Etwa 30 % der hier entstehenden Kosten sind Kosten, die bei regulären Instandhaltungsmaßnahmen ohnehin entstehen. Exemplarisch hierfür ist die Gerüstung oder das Verputzen nach Dämmung. Wenn technische Dämmstandards eingehalten werden, können durch den Bezug von staatlichen Fördermitteln über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) massive Energieeinsparung erzielt werden und künftig steigenden Energiepreisen durch attraktive Modelle von Sanierungsmaßnahmen entgegengewirkt werden. Im Anschluss an eine Fassadendämmung ist es in der Regel empfehlenswert, einen Fensteraustausch durchzuführen. Die neuen Fenster können auf Höhe der neuen Dämmebene angebracht werden und somit Wärmebrücken reduzieren. Falls sich Eigentümer dazu entscheiden, einen Fenstertausch vorzuziehen, sollte darauf geachtet werden, dass die neuen Fenster einen schlechteren Dämmwert vorweisen, als die Bestandswände. Wenn die Fenster energetisch besser sind, verlagern sich Wärmebrücken vom Fenster(-rahmen) in die Wände, Kondenswasser sammelt sich dann nicht mehr an der Glasscheibe, sondern auf oder in der Wand, wodurch sich Schimmel bilden kann.
Maßnahmen an der Gebäudehülle durch eine Sanierung bringen nicht nur energetische Vorteile mit sich, sondern auch Gefahren durch Änderung der bestehenden Bauphysik. Als erfahrene Energieberater im Bereich von Gebäudesanierungen stehen wir gerne für Sie zur Verfügung.