Energiemärkte
PPA als Alternative zu Börsenpreisen
Ein spannendes Konzept für Unternehmen
Ende Februar 2025 wurde der Clean Industrial Deal (CID) der EU-Kommission zur Förderung von Wettbewerbsfähigkeit und Dekarbonisierung der EU vorgestellt. Damit gewinnen erneut alternative Energiebeschaffungsstrategien wie PPAs an Relevanz.
Ein Power Purchase Agreement (PPA) ist eine meist langfristige Vereinbarung zwischen einem Stromproduzenten und einem Stromabnehmer (z. B. Letztverbraucher/Unternehmen oder Stromhändler), bei welcher die Stromlieferungen entweder physisch (On-Site) oder bilanziell (Off-Site) erfolgen können. In einem solchen Vertrag werden sämtliche Konditionen
wie die zu liefernde Strommenge, die vereinbarten Preise oder die bilanzielle Abwicklung geregelt. Als bilateraler Vertrag kann ein PPA individuell an die Vertragspartner angepasst werden und ist besonders vorteilhaft für Unternehmen mit höherem Energiebedarf und bei Investitionen in Erneuerbare-Energien-Anlagen, da sie dazu beitragen, Marktpreisrisiken – wie sie etwa bei der regulären Beschaffung entstehen können – zu verringern.
Vorteile von PPAs für Unternehmen
Preisgarantie und Planungssicherheit
Ein wesentlicher Vorteil von PPAs ist die Preisfestlegung für einen langfristigen Zeitraum. Dieser hilft Unternehmen, ihre Energiekosten besser zu kalkulieren und sich vor Preisschwankungen an den Börsen zu schützen. Diese Preisstabilität ist insbesondere für energieintensivere Unternehmen wichtig, deren Margen durch volatile Energiepreise dementsprechend stärker beeinflusst werden könnten.
Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR)
PPAs ermöglichen Unternehmen die Deckung ihres Energiebedarfs über erneuerbare Quellen, ohne selbst vor Ort stromerzeugende Infrastruktur installieren zu müssen. Das stärkt die ökologische Verantwortung eines Unternehmens und unterstützt zudem die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen — besonders im Hinblick auf die öffentliche Wahrnehmung und die Einhaltung von Umweltvorschriften ist dies von Vorteil.
Langfristige Planungsfähigkeit
Durch die feste Vereinbarung über einen längeren Zeitraum (oft 10–20 Jahre) können Unternehmen ihre Energiebeschaffung langfristig planen und sind weniger anfällig für unvorhersehbare Marktbedingungen. Diese langfristige Perspektive kann den Einkauf von Strom strategisch und effizient gestalten und stützt zusätzlich die Budgetierungsmöglichkeiten.
Direkte Investition in erneuerbare Energien
Durch PPAs üben Unternehmen aber auch direkten Einfluss auf den Ausbau erneuerbarer Energien aus, da durch den langfristigen Vertrag dazu beigetragen wird, den Bau neuer Erzeugungsanlagen zu finanzieren. Dies hat einen positiven Einfluss auf die Energiewende und stärkt den Anteil nachhaltiger Energiequellen im Strommix.