REPowerEU-Plan
Der REPowerEU-Plan wurde 2022 als Reaktion auf die russischen Angriffe gegen die Ukraine ins Leben gerufen, um die EU von russischer Energie unabhängig zu machen. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien und gesteigerte Energieeffizienz konnte die EU ihre Gasimporte deutlich reduzieren. Bis 2024 ist der Anteil russischen Gases auf 19 % gesunken, und Prognosen gehen davon aus, dass er bis 2025 auf 13 % sinken wird. Trotz dieser Fortschritte bleibt die EU weiterhin auf russisches Gas, Öl und Uran angewiesen, was weiterhin sicherheits- und wirtschaftspolitische Risiken birgt. Der Plan umfasst Maßnahmen wie Sanktionen, den Ausbau alternativer Energiequellen und verstärkte Diplomatie, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Abhängigkeit weiter zu verringern:
Pipelinegas und LNG:
- Transparenz und Rückverfolgbarkeit: Strengere Vorschriften zur Überwachung russischer Gasimporte und detaillierte Meldung von Gasverträgen, um gezielte Maßnahmen vorzubereiten
- Nationale Ausstiegspläne: Mitgliedstaaten müssen bis 2025 Pläne zum Ausstieg aus russischem Gas einreichen.
- Importverbot: Stufenweises Verbot russischen Gases – Spotverträge bis 2025, Langzeitverträge bis 2027.
- Diversifizierung: Förderung von LNG und alternativen Gasquellen wie Biogas und Wasserstoff. Verbesserung der Infrastruktur und stärkere Kooperationen mit verlässlichen Lieferanten.
Nuklear:
- Beschränkungen Uran- und Nuklearmaterialien-Importe: Schrittweiser Ausstieg aus der russischen Uranversorgung mit Maßnahmen zur Verringerung der Attraktivität russischer Importe. Beschränkungen für neue Lieferverträge.
- Diversifizierungspflicht und Transparenz: Mitgliedstaaten müssen bis Ende 2025 nationale Pläne zum Ausstieg aus russischen Nuklearimporten einreichen, die den Ersatz von russischem Uran und anderen Materialien durch europäische Alternativen beinhalten.
- Europäische Radioisotope Valley Initiative: Ausbau der EU-Produktion medizinischer Radioisotope zur Reduzierung der Abhängigkeit von Russland.
Öl:
- Nationale Ausstiegspläne: Mitgliedstaaten müssen bis 2027 Pläne zum Ausstieg aus russischen Öllieferungen einreichen.
- Durchsetzung von Sanktionen: Verstärkte Überwachung und Zusammenarbeit zur Verhinderung von Ölsanktionsumgehung durch "Schattenflotten".
Kurzfristige Auswirkungen auf die Energiepreise:
Gaspreise:
- Erhöhte Unsicherheit: Der Ausstieg aus russischem Gas führt zu Preisschwankungen, da der Gasbedarf durch LNG und andere Quellen ersetzt werden muss.
- Verstärkter Wettbewerb um LNG: Der globale Wettbewerb, insbesondere mit Asien, könnte die LNG-Preise nach oben treiben.
- Volatile Spotpreise: Kurzfristig könnten Spotpreise schwanken, da die Infrastruktur für eine stabile Versorgung noch im Aufbau ist.
Strompreise:
- Erhöhte Kosten durch gasbasierte Erzeugung: Reduzierte Gasimporte könnten die Strompreise steigen lassen, besonders in gasabhängigen Märkten.
- Übergangsweise höhere Preise durch erneuerbare Energien: Solange Wind und Sonne nicht stabil liefern, könnte die Nachfrage nach teureren flexiblen Quellen (z.B. Gas, Kohle) die Strompreise erhöhen.
Die Umstellung auf LNG und alternative Quellen wird zu höheren Gas- und Strompreisen führen, besonders bei erhöhter Nachfrage oder ungünstigen Witterungsbedingungen, die die Erneuerbaren begrenzen.
Langfristige Auswirkungen auf die Energiepreise:
Gaspreise:
- Stabilisierung durch Speichertechnologien und Diversifizierung: Der Ausbau von Speichertechnologien und alternativen Energiequellen wird die Gaspreise langfristig stabilisieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern.
Strompreise:
- Erneuerbare Energien und Flexibilität: Der Ausbau der Erneuerbaren wird langfristig zu einer Reduktion der Strompreise führen, jedoch bleibt die Volatilität der Spotpreise ein Thema, solange erneuerbare Energien nicht vollständig stabilisiert sind.
Langfristig könnten innovative Speichertechnologien und der Ausbau erneuerbarer Energien die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und zu stabileren Preisen führen, aber die Volatilität der Spotpreise bleibt, solange erneuerbare Energien nicht vollständig zuverlässig sind.