WME Marktinformation - Juli
Entwicklung der Großhandelspreise für Strom an der EEX
(Schlusskurs Peak EEX GERMAN POWER FUTURE – Stand: KW 27, 27.06.2025)
Entwicklung der Großhandelspreise für Gas
(Schlusskurs EEX THE NATURAL GAS FUTURE – Stand: KW 27, 27.06.2025)
Preis in €/MWh Entwicklung zur KW 22 (27.05.2025)
Lieferjahre | Preis in €/MWh | |
---|---|---|
2026: | 93,08 | ⬆️ |
2027: | 87,65 | ⬆️ |
2028: | 79,64 | ⬆️ |
2029: | 78,02 | ⬆️ |
Preis in €/MWh Entwicklung zur KW 22 (27.05.2025)
Lieferjahre | Preis in €/MWh | |
---|---|---|
2026: | 35,10 | ⬆️ |
2027: | 31,26 | ⬆️ |
2028: | 27,78 | ⬆️ |
2029: | 26,25 | ⬆️ |
Terminmarkt
Strom

Der Stromterminmarkt zeigte sich im Juni insgesamt stabil mit leichter Aufwärtsbewegung, getrieben durch die unsichere Wetterlage mit Hitzewellen in Südeuropa und einer insgesamt festen Gaspreisentwicklung. Das Cal-26 konnte die Marke von 95,00 €/MWh zeitweise überschreiten, bevor gegen Monatsende Gewinnmitnahmen den Preis leicht zurückführten. Händler verwiesen auf die beginnende Phase geringerer erneuerbarer Einspeisung durch sowohl nachlassenden Wind als auch einer steigenden Stromnachfrage durch die Kühlungslast. Die Unsicherheiten hinsichtlich der noch nicht gänzlich geklärten langfristigen CO₂-Politik in der EU bleiben jedoch bestehen, wodurch die Marktteilnehmer bei neuen Positionierungen zurückhaltend blieben.
EEX GERMAN POWER FUTURE, Peak[€/MWh]
Future | Cal-26 | Cal-27 | Cal-28 | Cal-29 | Cal-30 |
---|---|---|---|---|---|
27.05.2025 | 97,25 | 89,55 | 79,91 | 78,58 | 79,25 |
29.06.2025 | 93,08 | 87,65 | 79,64 | 78,02 | 78,62 |
Veränderung (prozentual) | -4% | -2% | -0,3% | -0,7% | -0,7% |
Gas

Der Gasmarkt setzte seinen moderaten Aufwärtstrend im Juni fort, getrieben durch anhaltende Unsicherheiten im Zusammenhang mit russischen Transitlieferungen über die Ukraine sowie durch Wartungen bei norwegischen Gasfeldern. Die hohen Temperaturen in Südeuropa führten zu einer verstärkten Nachfrage zur Stromerzeugung für Klimaanlagen, während LNG-Lieferungen wetterbedingt teilweise verspätet eintrafen. Die Speicherfüllstände in Europa konnten trotz der steigenden Nachfrage weiter erhöht werden, was die Dynamik etwas abfederte. Zusätzlich sorgten Meldungen über mögliche Streiks in australischen LNG-Anlagen für eine Erhöhung der Risikoaufschläge an den Märkten. Händler beobachteten zudem die Situation in Asien genau, da eine stärkere Nachfrage dort die Verfügbarkeit von LNG-Lieferungen für Europa einschränken könnte. Insgesamt blieben die Marktteilnehmer aber vorsichtig, da geopolitische und wetterbedingte Faktoren weiterhin eine hohe Volatilität im Terminhandel begünstigen.
Gasspeicher-Füllstand am 26.06.2025: 49,86 % – Veränderung zum Vormonat Mai: + 29 %
EEX THE EGSI Natural Gas Future [€/MWh]
Future | Cal-26 | Cal-27 | Cal-28 | Cal-29 | Cal-30 |
---|---|---|---|---|---|
27.05.2025 | 36,92 | 31,99 | 27,73 | 26,30 | 26,80 |
29.06.2025 | 35,07 | 31,26 | 27,78 | 26,25 | |
Veränderung (prozentual) | -5% | -5% | -2% | -0,2% | 2% |
Spotmarkt
Strom
Am Day-Ahead-Markt blieb der Juni von hoher Solarproduktion geprägt, jedoch sorgten Hitzewellen für eine spürbare Zunahme der Stromnachfrage, insbesondere durch Klimaanlagen und Kühlung in Gewerbe und Industrie. Die Spotpreise zogen daher gegenüber Mai leicht an und bewegten sich im Monatsmittel wieder oberhalb der 70,00 EUR/MWh-Marke. Im Intraday-Markt kam es vermehrt zu kurzfristigen Preisspitzen, insbesondere an Nachmittagen mit hoher PV-Produktion und zugleich hoher Last, während nachts weiterhin negative Preise durch geringe Last und stabile Windverhältnisse auftraten.
Gas
Im Juni konnte am kurzfristigen Gasmarkt eine anziehende Preisentwicklung verzeichnet werden, welche insbesondere durch eine wetterbedingt gestiegene Nachfrage zur Stromerzeugung sowie durch verzögerte LNG-Ankünfte infolge von Stürmen in den USA ausgelöst wurde. Die durchschnittlichen Spotpreise kletterten im Monatsmittel auf etwa 37,49 EUR/MWh, blieben jedoch durch die weiterhin insgesamt verhaltene industrielle Nachfrage sowie eine gedämpfte Handelsaktivität begrenzt, sodass der Preisanstieg moderat ausfiel. Trotz der höheren Temperaturen und der gestiegenen Nachfrage zur Stromproduktion wurde die Befüllung der Gasspeicher priorisiert, wodurch zusätzliche Marktstabilität und eine gewisse Entlastung auf der Nachfrageseite geschaffen werden konnten.
Marktumfeld
CO2-Emissionshandel
Der europäische CO₂-Zertifikatemarkt zeigte im Juni eine Aufwärtsbewegung mit einem Vier-Monatshoch bei 76,75 EUR/t zur Monatsmitte. Die Märkte reagierten auf Spekulationen über eine baldige Einigung zur Verknüpfung des britischen und europäischen ETS sowie auf Anpassungen im Fit-for-55-Paket. Die Unsicherheiten hinsichtlich der globalen Konjunkturentwicklung bremsten jedoch weitere Preissprünge. Die Marktteilnehmer fokussierten sich auf kurzfristige Handelsstrategien zur Absicherung des Stromsektors, während der langfristige Ausblick von der Umsetzung von RePowerEU abhängt. Abgeschlossen wurde der Juni mit 70,12 EUR/t.
Monatsmarktwerte (MW)
2025 | März | April | Mai |
---|---|---|---|
Solar | 5,027 ct/kWh | 3,041 ct/kWh | 1,997 ct/kWh |
Wind (Onshore) | 7,513 ct/kWh | 7,314 ct/kWh | 6,171 ct/kWh |
Kohle und Erdöl
Die Preise am europäischen Kohlemarkt zeigten sich im Juni fester. Zwar blieb die physische Nachfrage insgesamt verhalten, jedoch sorgten schwache Windphasen in Nordeuropa zeitweise für einen höheren Einsatz von Kohle zur Stromerzeugung. Die Lagerbestände an den ARA-Häfen stabilisierten sich bei rund 3,7 Millionen Tonnen, während niedrige Pegelstände auf dem Rhein den Kohletransport weiterhin erschwerten und verteuerten. Zudem kam es in Australien zu wetterbedingten Verzögerungen in der Kohleförderung, was das verfügbare Angebot leicht reduzierte.
Der Ölmarkt zeigte sich im Juni leicht fester und bewegte sich in einer Spanne zwischen 65 und 78 US-Dollar pro Barrel. Treiber waren hierbei die steigende saisonale Nachfrage in Asien und sinkende Lagerbestände in den USA. Diskussionen innerhalb des OPEC+-Bündnisses über eine mögliche Anpassung der Förderquoten wirkten dagegen stabilisierend auf die Preise. Auf der Angebotsseite kam es in Libyen und Nigeria erneut zu Ausfällen durch Pipelinelecks und Wartungsarbeiten, wodurch die Exporte zeitweise eingeschränkt wurden. Zudem behinderten Überschwemmungen im Süden der USA die Logistik in mehreren Förderregionen und führten lokal zu Engpässen. Trotz dieser Faktoren blieb die Preisentwicklung insgesamt gedämpft, da die globalen Lagerbestände weiterhin hoch sind und die Nachfrage in Europa verhalten bleibt.
EU-ETS - EEX - EUA Future [€/t] | Kohle – ICE – Coal API2 [$/t] | Erdöl - ICE - Brent Crude [$/bbl] | |
---|---|---|---|
Future | Dec-25 | Dec-25 | Dec-25 |
27.05.2025 | 71,16 | 102,10 | 63,14 |
29.06.2025 | 70,97 | 108,40 | 64,98 |
Veränderung (prozentual) | -0,3% | 6% | 3% |
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