WME Marktinformation - Juni

Strom

Den größten Einfluss auf die Preisentwicklung am Terminmarkt im Strom im Monat Mai hatte die Marktentwicklung an den Märkten für CO2 und Gas. Während sich der Markt in der ersten Monatshälfte eher Abwärts bzw. Seitwärts bewegte, folgte der Strompreis dem deutlichen Anstieg der CO2 Preise und notierte ab Mitte des Monats stetig fester. Die Marke von 100 €/MWh wurde erstmalig seit Dezember 2023 überschritten.

Zu den weiteren preissteigenden Faktoren zählt der Markt die Wartungsarbeiten an der norwegischen Gasinfrastruktur, die geringe Wind- und Solarstromerzeugung und die Kapazitätsdrosselungen Frankreichs für Exporte nach Deutschland aufgrund von Netzeinschränkungen. Die vielen Feiertage im Monat Mai sorgten zudem für wenig Aktivität und einen illiquiden Markt.

Aktuell sehen Marktteilnehmer einen Widerspruch zwischen der technischen Analyse im Vergleich zu den eher bullishen Fundamentaldaten. Trotz der bullishen Fundamentaldaten erwartet der Markt eine hohe Volatilität in Richtung Sommer, da das Risiko von Hitzewellen zunimmt, was die Stromnachfrage zur Kühlung in Asien erhöhen lässt und damit sowohl die asiatischen als auch die europäischen Preise nach oben treibt.

Gas

Der Gasmarkt befand sich bis Mitte Mai in einer Seitwärtsbewegung, ehe ab Mitte des Monats die Seitwärtsbewegung brach und die Gaspreise nach oben schossen. Ausschlaggebend für die Seitwärtsbewegung in der ersten Monatshälfte waren die bullishen Fundamentaldaten. Dazu zählen die gut gefüllten Gasspeicher, eine gute Versorgungssituation und ein sinkender Heizbedarf mit dem Fortschreiten des Frühjahres.

Ab Mitte des Monats folgte der Gasmarkt den bullishen Signalen aus dem CO2-Markt. Gestützt wurde die Aufwärtsbewegung ab Mitte des Monats dann laut Marktteilnehmer durch die wartungsbedingt reduzierten Gasflüsse aus Norwegen, rückläufigen LNG-Importe und eine sehr schwache Windstromproduktion, die die Kraftwerksgasnachfrage steigen ließ. Die zweite große Wartungsphase in Norwegen beginnt Mitte August und endet Mitte Oktober. Ebenso für eine kurze Spannung am Markt sorgten die Tarifverhandlungen der norwegischen Ölfirmen. Es konnte allerdings eine Einigung erzielt und ein möglicher Streik abgewendet werden.

Die 40 €/MWh Marke wurde erstmalig seit Dezember 2023 wieder erreicht.

Gasspeicher-Füllstand von 29.05.2024: 72,60 %

Strom

Der kurzfristige Handel (Day-Ahead, arithmetisch) notierte im Mai bei 67,21 EUR/MWh und hat aufgrund der insgesamt schwächeren Erneuerbare Energien-Einspeisungen das April-Niveau leicht überschritten. Auffällig waren im Besonderen die starken Schwankungen von Wind und Solar, welche im Mai beobachtet, werden konnten. Neben Rekordbeiträgen wurden ebenfalls unterdurchschnittliche Einspeisemengen gerade zum Ende des Monats gesehen.  Stärker und konstanter präsentierten sich die Einspeisemengen der Wasserkraft.

Gas

Geprägt wurde der Monat Mai neben den wechselhaften Witterungsbedingungen und Meldungen rund um die geopolitischen Konflikte stark von den Wartungsarbeiten in Norwegen. Zwar waren die Wartungsarbeiten von langer Hand geplant, sorgten jedoch für eine Angebotsverknappung und einen Anstieg der Preise. Für bullishe Signale sorgte auch die angestiegene LNG-Nachfrage in Asien bei gleichzeitig vermindertem Angebot aufgrund erhöhter Wartungsarbeiten und Reparaturen. Grund für die hohe Nachfrage lag vor allem in der immer noch anhaltenden Hitzewelle einigen Ländern. Der Day-Ahead (aritmetisch) im Mai lag bei 31,40 EUR/MWh und somit um 2,33 EUR/MWh höher als noch im Vormonat.

Hinweis:

Sollte Ihr Energievertrag bis Ende 2024 auslaufen, empfehlen wir Ihnen die Bewirtschaftung Ihres Portfolios (Strom/Gas) in absehbarer Zeit vorzunehmen.

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