WME Marktinformation - Mai

Strom

Nachdem im März der Ukraine-Krieg marktbeherrschend war, wurde der Monatsbeginn April durch den ausgeweiteten Handelskrieg zwischen den USA und China u.a. auf die EU sowie den darauffolgenden Ankündigungen signifikant steigenden Zöllen und die damit massiven Auswirkungen auf die Weltwirtschaft geprägt mit einem Abschwung um 8 €/MWh für Cal-26. Kurz vor Ostern wurde seitens der Trump-Administration eine 90-tägige Karenzzeit für Verhandlungen eingeräumt, was zu einem einer Umkehr der Bewegung mit einem Marktanstieg auf das Vormonatsniveau führte. Zudem zeigt die uneinheitliche Ausrichtung am Gas- und CO2-Markt einen Einfluss auf die eher seitwärts gerichtete Bewegung zum Monatsschluss mit ca. 90 €/MWh.  Es fiel darüber hinaus auf, dass vergleichsweise niedrige Umsätze im Markt nach den Feiertagen zu verzeichnen waren, was auch auf die abwartende Haltung der Händler in Bezug auf den Handelskrieg Rückschlüsse zulässt. Die politischen Entwicklungen werden voraussichtlich in den kommenden Wochen weiterhin einen sehr großen Einfluss auf das Marktgeschehen zeigen, da es an weiteren Impulsen fehlt.

Gas

Über den Monat hinweg gesehen hat sich der Markt in einer Sägeblattbewegung stark um 5 €/MWh nach unten bewegt. Hohe LNG-Lieferungen und damit der Beginn der Wiedereinspeicherung sowie die steigenden Temperaturen belasteten den Markt. Unsicherheiten werden weiterhin durch die politischen Entwicklungen bei den Bemühungen von Friedensverhandlungen zwischen Russland und Ukraine sowie dem Zoll-Handelskrieg in den Markt getrieben – welche zum Monatsende nur geringfügig als Gegenspieler zu der Wetterlage fungieren. Anfang Mai soll es zu Anpassungen des europäischen Gasspeicherziels nach unten kommen, was nochmal auf die Preise drücken könnte.

Gasspeicher-Füllstand am 29.04.2025: 32,15 % - Veränderung zum Vormonat: +11,63 %

Strom

Der Wetterbedingter Anstieg der Erneuerbaren Energien hat sich im April im Vergleich zu den Vormonaten positiv auf den SPOT-Markt ausgewirkt. Im Mittel war der April mit 77,94 €/MWh  knapp 20 €/MWh günstiger als der März. Den klassischen Verlauf von höheren Preisen an den Werktagen zu einem signifikanten Abfall der Preise am Wochenende ohne Produktion war stark zu beobachten. Ausreiser nach oben war die nachösterliche Woche mit wenig erneuerbaren Einspeisungen und politischen Nervosität aufgrund dem Hin und Her bei der US-Zollpolitik. Das Gezerre wird voraussichtlich gepaart mit dem Witterungsverlauf zentralen Einflüsse auf die Entwicklung im kurzfristigen Handel haben.  

Gas

Zu Monatsbeginn lag der kurzfristige Day-Ahead-Markt über dem langfristigen Terminmarkt und hat sich im Monatsverlauf durch die überwiegend milden Temperaturen und der damit beendeten Heizperiode sukzessive nach unten bewegt um knapp 10 €/MWh und schloss mit 32,27 €/MWh. Die politischen Querelen zu Monatsbeginn hatten großen Einfluss auf die hohen Preise zu Monatsbeginn und nahmen sich dann deutlich aus dem Markt. Die schlechten Konjunkturmeldungen wurden von den Temperaturen aufgesogen, dass der übliche Marktmechanismus mit steigenden Konditionen nicht zum Tragen kam.

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