WME Marktinformation - September
Entwicklung der Großhandelspreise für Strom an der EEX
(Schlusskurs Peak EEX German Power Future – Stand: KW 35, 30.08.2024)
Entwicklung der Großhandelspreise für Gas
(Schlusskurs EEX THE EGSI – Stand KW 35, 30.08.2024)
Preis in €/MWh Entwicklung zur KW 31 (31.07.2024):
Lieferjahre | Preis in €/MWh | |
---|---|---|
2025: | 105,71 | ⬆️ |
2026: | 97,97 | ⬆️ |
2027: | 87,85 | ⬆️ |
2028: | 83,43 | ⬆️ |
Preis in €/MWh Entwicklung zur KW 31 (31.07.2024):
Lieferjahre | Preis in €/MWh | |
---|---|---|
2025: | 41,825 | ⬆️ |
2026: | 36,267 | ⬆️ |
2027: | 29,942 | ⬇️ |
2028: | 26,688 | ⬇️ |
Terminmarkt
Strom
Der Stromterminmarkt begann im August mit einer deutlichen Abwärtsbewegung, eher sich die Terminkurve ab der KW 32 erholen konnte. Im Vergleich zum Vormonat Juli stiegen die Strompreise um ca. 7 €/MWh. Der August-Stromterminmarkt schloss mit 96,72 €/MWh ab. Weiterhin folgt der Strommarkt den Vorgaben des Gas- und CO2 Marktes.
Dabei werden im Strommarkt derzeit die Versorgungsrisiken doch höher bewertet als die wirtschaftlichen Sorgen. So bewegte sich der Markt beispielsweise trotz niedriger Nachfrage oder schwachen US-Arbeitsmarktzahlen aufwärts, da die Versorgungsrisiken, ausgelöst durch die Kampfhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in der Nähe des Gastransitpunkts Sudscha und die Ausweitung des Nahostkonflikts, überwogen. Durch die Unsicherheiten wurden hohe Risikoprämien eingepreist. Als weiteren Preissteigenden Faktor nannten die Marktteilnehmer die höheren Gaspreise, die die Wettbewerbsfähigkeit der emissionsintensiveren Kohle verbessere und somit den Bedarf und Preis für CO2 stütze und gleichzeitig auch die Stromerzeugungskosten erhöhe.
EEX GERMAN POWER FUTURE, Peak[€/MWh]
Future | Cal-25 | Cal-26 | Cal-27 | Cal-28 | Cal-29 |
---|---|---|---|---|---|
30.08.2024 | 105,71 | 97,97 | 87,85 | 83,43 | 82,87 |
31.07.2024 | 102,81 | 96,22 | 87,50 | 83,17 | 82,64 |
Veränderung (prozentual) | 2,82% | 1,82% | 0,40% | 0,31% | 0,28% |
Gas
Simultan zum Strommarkt ging es auch im Gas zu Monatsbeginn abwärts. Ab der KW 32 dann der Wechsel in die Aufwärtsbewegung, die bis KW 34 anhielt. Zwischenzeitlich gab es dann wieder einen leichten Einbruch. Zum Monatsschluss bewegte sich der Markt wieder aufwärts und schloss mit 41,825 €/MWh ab und somit leicht höher als der Vormonat Juli.
Für die volatile Marktbewegung und größtenteils bullishe Bewegung im Gas im Monat August sorgten überwiegend die Versorgungsrisiken rund um die Kampfhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, sowie die Ausweitung des Nahostkonflikts. Auch Vorhersagen für hohe Temperaturen und damit einhergehende Kapazitätskürzungen in französischen Kernkraftwerken stützten die Preise. Bearishe Fundamentaldaten in Form von guter Versorgungslage, hohen Speicherfüllständen und gleichzeitiger schwacher Nachfrage konnten zwar auf die Preise drücken, jedoch reichte dies nicht aus, um die Zugewinne im Gas zu begrenzen. Auch im Gasmarkt werden die Versorgungsrisiken momentan deutlich höher bewertet als die guten Fundamentaldaten. Ferner erwartet uns die Wartungsphase in Norwegen, die ab Ende August bis weit in den September hinein die Verfügbarkeiten einschränken soll. Zwar sind die Wartungen größtenteils eingepreist, jedoch könnte jede Verlängerung für Unruhe sorgen.
Gasspeicher-Füllstand am 31.08.2024: 95,10 % (+5,9 % zum Vormonat)
EEX THE EGSI Natural Gas Future [€/MWh]
Future | Cal-25 | Cal-26 | Cal-27 | Cal-28 |
---|---|---|---|---|
30.08.2024 | 41,825 | 36,267 | 29,942 | 26,688 |
31.07.2024 | 40,037 | 35,237 | 30,105 | 27,148 |
Veränderung (prozentual) | 4,47% | 2,92% | -0,54% | -1,69% |
Spotmarkt
Strom
Der kurzfristige Stromhandel (Day-Ahead, arithmetisch) notierte im August bei 82,05 €/MWh und legte damit im Vergleich zum Vormonat Juli um 14,35 €/MWh zu. Der kurzfristige Markt verfolgte wieder sein übliches Schema mit höheren Preisen an Werktagen und schwächeren Notierungen am Wochenende. Für den Preisanstieg im August zum Vormonat Juli sorgten schwache Windeinspeisungen und eine zuspitzende Lage im Nahen Osten.
EPEX Spot [€/MWh]
Future | Juli/August |
---|---|
30.08.2024 | 82,05 |
31.07.2024 | 67,70 |
Veränderung (prozentual) | 21,20% |
Gas
Der kurzfristige Gashandel (Day-Ahead) notierte im August bei 37,51 €/MWh und legte damit im Vergleich zum Vormonat Juli um ca. 17 % zu. Hierbei herrschte eine nervöse Stimmung aufgrund der Transit-Sorgen und dem Ukraine-Krieg, die für viel Volatilität und eine klare Preiserhöhung zum Vormonat sorgte. Die Vorhersagen für hohe Temperaturen und damit verbundene mögliche Kapazitätseinschränkungen in französischen Kernkraftwerken waren ein weiterer preissteigender Faktor nicht nur im Terminmarkt, sondern auch im kurzfristigen Handel.
EPEX Spot [€/MWh]
Future | Juli/August |
---|---|
30.08.2024 | 37,51 |
31.07.2024 | 32,12 |
Veränderung (prozentual) | 16,78% |
Hinweis:
Sollte Ihr Energievertrag bis Ende 2024 auslaufen, empfehlen wir Ihnen weiterhin die Bewirtschaftung Ihres Portfolios (Strom/Gas) in absehbarer Zeit vorzunehmen.
Marktumfeld
CO2-Emissionshandel
Der CO2-Markt zeigte sich auch im August von einer zuletzt gewohnt volatilen Seite. Weiterhin folgt der Zertifikatmarkt den Preisbewegungen im Gas. Kürzliche Hitzewellen sorgten für eine höhere kühlungsbedingte Stromnachfrage, die größtenteils durch emissionsintensivere Kohle- und Gaskraftwerke gedeckt wurde und die Nachfrage nach Verschmutzungsrechten steigen ließ. Starken Einfluss auf die Bewegung am Zertifikatmarkt hatte vor allem das Merit-Order. Während die Versorgungsrisiken im Gas ein Indiz dafür waren, dass eine emissionsintensivere Kohleverstromung weiter in den Vordergrund rutschen würde, bewirkten Nachrichten über abnehmende Versorgungsrisiken im Gas eine Gegenbewegung und stärkten die Volatilität am Markt. Die neue Compliance-Frist am 30. September könnte im August und September zu verstärkten Käufen führen.
Kohle und Erdöl
Der Kohlemarkt verhielt sich im Monat August volatil und simultan zum Gas. Neben den Versorgungsängsten und höheren Preisen im Gas, die die Kohleverstromung wirtschaftlicher machten, erhielt der Markt Unterstützung durch die Unterbrechung der Kohleexporte aus Kolumbien, Europas größtem Kohlelieferanten. Die Gewinne wurden jedoch durch ein gutes Angebot und einer gedämpften Erzeugungsnachfrage begrenzt. Laut Marktteilnehmern dürfte Kohle die Preise in den kommenden Tagen, gestützt vom Gasmarkt und einer Verknappung des Angebots, weiter ausbauen. Ein Faktor für die Verknappung des Angebots sind die russischen Kohleexporte. Obwohl russische Kohle nicht mehr nach Europa geliefert wird, sorgt ein Rückgang der Exporte für einen verstärkten Wettbewerb um Alternativen. Der Kohlemarkt schloss mit 124,10 USD/Tonne ab.
Die Notierungen am Ölmarkt im August waren sehr wechselhaft. Für bullishe Impulse sorgte die Gefahr einer Angebotsverknappung in Folge des Nahostkonflikts und Beeinträchtigungen von Lieferproblemen von Rohöl aus ölreichen Regionen. Auf der anderen Seite standen globale Nachfragesorgen im Vordergrund, die sich in Rezessionssorgen in den USA, sowie in dem weltweiten Absturz der Aktienmärkte widerspiegelten. Ebenso sorgten die nicht bestätigte Prognose eines Überangebots der EIA für eine Aufwärtsbewegung am Markt.
Marktwerte
Juni 2024 | Juli 2024 | |
---|---|---|
MW Solar | 4,635 ct/kWh | 3,554 ct/kWh |
MW Wind (Onshore) | 6,356 ct/kWh | 4,985 ct/kWh |
EU-ETS - EEX - EUA Future [€/t] | Kohle – ICE – Coal API2 [$/t] | Erdöl - ICE - Brent Crude [$/bbl] | |
---|---|---|---|
Future | Dec-24 | Aug-24 | Dec-24 |
30.08.2024 | 70,30 | 124,10 | 76,24 |
31.07.2024 | 69,21 | 116,85 | 79,71 |
Veränderung (prozentual) | 1,57% | 6,20% | -4,35% |
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